JA, denn Säuglinge sind reine „Nasenatmer“, sprich, sie atmen nur durch die Nase. Erst gegen Ende des ersten Lebensjahres entwickeln sie allmählich die Fähigkeit, auch durch den Mund zu atmen. Kommt es also im Rahmen eines banalen Schupfens zu einem geringfügigen Anschwellen der Nasenschleimhäute, wird die Nasenatmung, also das Luftholen durch die Nase aufgrund der kindlichen Anatomie mit engen Nasengängen erheblich behindert. Die Trinkleistung der Babys lässt nach, es verschluckt sich häufiger, gedeiht schlechter (nimmt nicht mehr zu), trocknet rascher aus, wird schlapper und schläft mehr als sonst. Infolge des noch unreifen Atemzentrums kann es zudem, insbesondere bei Neugeborenen, zu Atemstörungen/-aussetzern (Apnoen) kommen.
Deshalb ist es wichtig, dass ihr rasch und richtig reagiert und unterstützende Maßnahmen ergreift:
Bei Stillbabys, bei denen nicht klar ist, wieviel sie an der Mutterbrust trinken, könnt ihr die sogenannte „Stillprobe“ machen. Dabei wiegt ihr das Baby einmal vor und einmal nach dem Anlegen an die Mutterbrust und könnt somit herausfinden, wieviel das Baby getrunken hat.
Dies könnt ihr z.B. erreichen, indem ihr ein nasses Handtuch über die Heizung legt.
Dies könnt ihr erreichen, indem ihr ein Kissen kopfseitig unter die Matratze legt, damit der Oberkörper Eures Babys hochgelagert wird.
Diese könnt ihr mehrmals am Tag in beide Nasenlöcher Eures Babys träufeln, um die Schleimhäute anzufeuchten und die Nasengänge wieder durchgängig zu machen.
Effektive und schnelle Prozedur, um Nasensekret aus der Nase Eures Babys zu entfernen. Bitte vom Kinderarzt einmal erklären lassen. Häufiger Fehler: Es wird vergessen, das freie Nasenloch mit einem Finger zu verschließen, damit in der Nasenhöhle ein Unterdruck entstehen kann. Bitte darauf achten, dass der Nasensauger nach Gebrauch gründlich gereinigt wird. Manche Babys tolerieren diesen nicht. Dann bitte keine Gewalt anwenden. Dies führt nur zur Aspiration von Schleim. In diesem Fall auf andere Möglichkeiten zurückgreifen.
Bei wunden Stellen rund um den Naseneingang kann dies zu Erleichterung führen
Führt zur Anfeuchtung der Atemwege. Ist nicht evidenzbasiert, sprich, es gibt keine Studien die besagen, dass Babys davon profitieren, insofern, dass sich hierdurch die Krankheitsdauer oder Sterblichkeit senken lässt. Manche Babys fühlen sich dadurch besser, andere schreien und regen sich unter dieser Therapiemaßnahme auf, was zu einer Verschlechterung der Atemsituation führt. Einfach ausprobieren.
Hier gibt es diverse Globuli, von Sambuccus nigra, Silicea, Kalium jodatum, Pulsatilla, Zincum, Lycopodium u.ä. Wichtig hier, dass man vor lauter Globuli-Gaben die Zustandsverschlechterung seines Babys nicht aus den Augen verliert und sich immer bewusst ist, dass Homöopathika mit Medikamenten gegeben, zu unerwünschten Nebenwirkungen führen können. Hier bitte immer den Kinderarzt mit ins Boot nehmen.
Diese Empfehlung ist mit Vorsicht zu genießen: Die Muttermilch enthält zwar hochwirksame Immunglobulien zur Krankheitsbekämpfung, problematisch ist jedoch, dass sie aufgrund des hohen Eiweiß- und Zuckergehaltes sehr klebrig ist. Hierdurch werden die zarten Nasenhäarchen verklebt, der Schleim wird zäh und klumpt. Zudem kann Muttermilch auch Krankheitserreger wie z.B. Staphylokokken in sich tragen, die bei einem immungeschwächten Baby über die Muttermilch in die Nasen getropft die Nasenwege des Säuglings infizieren können.
Im Notfall, sprich bei stark verstopfter Nase, führt kein Weg an der Gabe abschwellender Nasentropfen für Säuglinge vorbei. Diese enthalten gefäßverengende Wirkstoffe, wodurch die Nasenatmung wieder besser möglich ist. Sie sollten maximal 3 x täglich, bestenfalls vor der Stillmahlzeit oder vor dem Nachtschlaf verabreicht werden, damit das Baby zum Trinken und Schlafen Luft bekommt. Nach ca. 7 Tagen kommt es zu einer Gewöhnung, weshalb eine Anwendung maximal über die Dauer von 7 Tagen erfolgen sollte. Grundsätzlich solltet ihr die Wahl der abschwellenden Nasentropfen immer gemeinsam mit Eurem Arzt UND Apotheker besprechen und bei einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes Eures Babys unter der Therapie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Zum Thema Nasentropfen siehe auch https://www.mapadoo.de/blog/nasentropfen_update
Bitte NIEMALS bei Babys ätherischen Öle (insbesondere Menthol oder Kampfer) in die Nase träufeln, da dies zu starken Reizungen der Atemwege führen kann.
Vorbeugemaßnahmen sind auch bei banalem Schnupfen im Säuglingsalter das A & 0, deshalb solltet ihr bei Eurem Neugeborenen/Säugling auf folgende Dinge achten:
Danke Katharina! Katharina ist Dozentin von unserem Kindernotfall ABC Kurs (www.mapadoo.de/erste-hilfe)
Dr. med. Katharina Rieth
Fachärztin für Kinder- u. Jugendmedizin, Intensiv- u. Notfallmedizin
https://www.facebook.com/katharina.rieth
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