Ich bin schwanger! Was jetzt wichtig ist- 3 Tipps für den Start - Ein Beitrag von Anett August (Hebamme)

Uncategorized Jun 07, 2021

Du bist schwanger? Wie wundervoll. Von Herzen beglückwünsche ich dich und freue ich mich mit dir! Ein neues, spannendes Kapitel beginnt. Eine Schwangerschaft ist etwas ganz Normales, etwas ganz Natürliches, wenn man bedenkt, wie viele Kinder tagtäglich das Licht der Welt erblicken. Aber für dich ist es der Anfang einer ganz besonderen Geschichte: Nämlich der deiner eigenen und einmaligen Geschichte über den Weg des Mamawerdens. Wie jede Reise ist auch diese spannend, herausfordernd, manchmal anstrengend, aber lohnenswert, definitiv lebensverändernd und ganz einzigartig. Es erwartet dich so viel Aufregendes, so viel Gutes, so viel Schönes. Und doch auch so viel Unbekanntes.

Ganz klar, dass da viele Fragen aufkommen, vor allem wenn du zum ersten Mal Mama wirst.

Dieser Blogpost soll dir als kleine Orientierungshilfe dienen, dich in der neuen Situation zurechtzufinden und erste „Reisevorbereitungen“ zu treffen.

 

Ich bin schwanger- was ist jetzt wichtig?

 

  1. Alle Gefühle sind okay.

Ich kenne weder dich und deine Vorgeschichte, noch weiß ich, wie die Schwangerschaft zu dir gekommen ist. Ich will dir sagen: Egal welche Gefühle gerade da sind, sie sind okay. Alles darf da sein. 

Vielleicht hast du voller Vorfreude, Spannung und Ungeduld auf diesen Tag des positiven Schwangerschaftstests hingefiebert und bist gerade außer Rand und Band vor Freude. Ertappst dich dabei, wie du gar nicht mehr aufhören kannst zu strahlen und am liebsten singend durch die Straßen oder Wohnung tanzen würdest. Das ist okay- go for it :)! 

Vielleicht kommt die Schwangerschaft komplett ungeplant und sehr spontan als Überraschungsbesuch zu dir. Du weißt momentan absolut nicht, ob es dir gerade überhaupt ins Leben passt, ob du dich freuen oder lieber das Gesicht in den Händen vergraben willst. Überforderung pur, große Skepsis, „das hat mir gerade noch gefehlt“, keine bis sehr gemischte Gefühle dominieren dein aktuelles Erleben. Und das ist okay. 

Vielleicht hast du nach jahrelangem Kinderwunsch, Anstrengungen und Versuchen auch schon gar nicht mehr damit gerechnet, schwanger zu werden. Du hast dir dein Leben ganz gut eingerichtet ohne das Mamasein. und dieses Ergebnis wirbelt gerade alles einfach nur durcheinander. Ungläubigkeit, Zweifel und bittersüße Wehmut wechseln sich ab mit Vorfreude und absoluten Glücksgefühlen - einfach nur Achterbahnfahrt der Gefüüühle und du weißt gar nicht mehr, wo oben und unten ist. 

Ich will dir sagen: Auch das ist okay. ALLE Gefühle sind in Ordnung. Trau dich, erst einmal in dich, in dein Herz hineinzuspüren und sie wahrzunehmen, ohne zu werten. Sie dürfen da sein. Spür sie. Dann: Lass die Emotionen raus. Sie dürfen und sollen fließen. Verleihe ihnen Ausdruck. Mach einen Freudentanz, prügel auf ein Kissen ein, lache, weine, schimpfe, schluchze vor Rührung, zweifle, lass dich überwältigen von Glückswogen oder alles nacheinander. 

Sei liebevoll mit dir. Gib dir und deinen Gefühlen Zeit, euch mit der neuen Situation zurechtzufinden und dich Stück für Stück liebevoll mit ihr anzufreunden. Vor allem, wenn diese nicht von Beginn an nur positiv sind. Das dauert manchmal ein wenig, ist aber ganz normal und gehört dazu wie dein Baby zu dir. Lass dich nicht unter Druck setzen. 

 

2. Freut euch für euch.

Freue dich gemeinsam mit deinem Partner, und zwar erst mal für euch. Gib dir und deinem Körper Zeit, euch an die Schwangerschaft zu gewöhnen. In der Regel geht diese Zeit der Anpassung ohne Komplikationen vorüber, vor allem, wenn du eine gesunde, junge (und damit meine ich „im gebärfähigen Alter“;)) Mama bist ohne schwere Vorerkrankungen. Aber manchmal will die Schwangerschaft, aus ersichtlichen, oder auch unerklärlichen Gründen, nicht bleiben und verabschiedet sich vor den ersten 12 Wochen. Ich will dir damit auf gar keinen Fall Angst einjagen oder Sorgen schüren. Das ist nicht die Regel. Aber mir ist es wichtig, dass du um diesen Umstand weißt. 

Ich wünsche dir, dass du dich bereits jetzt freuen kannst; zuversichtlich und guter Hoffnung bist! Eben vielleicht erst mal im kleinen Kreise, und dann im größeren. An dieser Stelle will ich aber nochmal ganz bewusst darauf hinweisen, dass DU für dich entscheiden darfst, wer wie und zu welchem Zeitpunkt von deiner Schwangerschaft erfahren soll. Es muss sich nur stimmig für dich bzw. euch anfühlen. Eine Ausnahme stellt dein Arbeitgeber da. Um Maßnahmen des Arbeitsschutzes einzuleiten, ist er darauf angewiesen, dass du ihm die Schwangerschaft so bald wie möglich mitteilst. Meistens wird dieses Thema auch beim ersten Hebammen- bzw. Frauenarzt-Termin besprochen.

Good to know: Dein errechneter Entbindungstermin (ET) dient zur Festlegung von Fristen (Mutterschutz etc.) und entspricht NICHT dem Geburtstag deines Babies. Sehr viel sinnvoller wäre es, von einem Entbindungszeitraum zu sprechen. Siehe Blogpost „Die Sache mit dem ET“.

Insofern empfehle ich, von Anfang an den „Erwartungsdruck“ von diesem einen Tag zu nehmen und einen Baby-Geburtstags-Zeitraum anzugeben (Ende Februar/ Anfang Mai/ ..). Für euch, und alle anderen.

 

3. Suche dir liebevolle Begleitung.

Lass dich auf deiner spannenden Reise vertrauensvoll von einer Expertin begleiten, sprich: Begib dich auf die Suche nach einer Hebamme. Sie ist sozusagen das allererste „must have“, um das es sich zu kümmern gilt, aber weitaus mehr als nur ein nützliches Accessoire :)!

Die Hebamme ist DIE Fachfrau für normal verlaufende Schwangerschaft, Geburt und erste Babyzeit, steht dir mit Rat und Tat zur Seite, unterstützt dich nach Leibeskräften und kann (fast) alle deine Fragen beantworten. Sie begleitet dich entweder ausschließlich oder im Wechsel mit deiner Frauenärztin durch diese Zeit. 

Aufgrund des allgemeinen Hebammenmangels kann sich die Hebammensuche, je nach Region, als sehr kompliziertes Unterfangen herausstellen. Denn so schön der Beruf ist; die Arbeitsbedingungen sind ziemlich unattraktiv. Somit gilt: Es gibt es kein „zu früh“ im Bezug auf die Hebammensuche, beginne relativ zügig damit. Freiberufliche Hebammen findest du gelistet über die Berufsverbände des jeweiligen Bundeslandes, online, über Krankenhäuser, den GKV-Spitzenverband, über Empfehlungen oder diverse Such-Apps. Weitere Tipps für die Hebammensuche erläutere ich nochmal in einem separaten Artikel.

Vor allem beim ersten Kind empfehle ich dir, unbedingt die Hilfe einer Hebamme in Anspruch zu nehmen während Schwangerschaft und Wochenbettzeit.

 

Liebste Mama to be, diese drei Tipps will ich dir fürs Erste mit auf deine Reise geben. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es eine wundervolle und spannende Reise werden darf- vielleicht das größte und schönste Abenteuer, in das du dich je gestürzt hast. 

Hab einen ganz guten und hoffentlich entspannten Start in diese besondere Zeit. Nur das Allerbeste für dich und euch!






 

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